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Das 11. APOLLON Symposium

Das 11. APOLLON Symposium der Gesundheitswirtschaft am 11. Oktober 2019 stand unter dem Motto „PFLEGE – dynamisch vorwärtsgerichtet“. Rund 190 Teilnehmer aus Wissenschaft, Unternehmen, Verwaltung, Gesundheitswesen sowie Studierende der Hochschule tauschten sich im Dorint City-Hotel Bremen aus. In unserer Bildergalerie können Sie sich einen Eindruck von der Veranstaltung verschaffen.

PFLEGE – dynamisch vorwärtsgerichtet

Mit dem Thema „Pflege“ stand ein gesellschaftspolitisch hoch relevanter Gegenstand im Fokus des 11. APOLLON Symposiums der Gesundheitswirtschaft. Entsprechend dem Motto der Tagung „PFLEGE – dynamisch vorwärts gerichtet“, waren die veränderten Bedingungen und steigenden Anforderungen in der Pflege und an die Pflegenden sowie Reformperspektiven zur Abwendung der „Pflegemisere“ Mittelpunkt der Diskussionen.

In drei Impulsreferaten zum Auftakt der Tagung trugen die Wissenschaftler Entwicklungstendenzen und Lösungsansätze für eine Neuorientierung des anspruchsvollen und facettenreichen Pflegeberufs vor, der in den Medien vor allem mit Schlagwörtern wie Unterbezahlung, Fachkräftemangel und Patientengefährdung charakterisiert wird. Was muss die Politik sich auf die Reformagenda schreiben, welche Potenziale liegen bei den Pflegekräften selbst, welche Chancen in der Dynamik sich wandelnder Prozesse? Und welche Finanzierungsmodelle zur langfristigen Sicherung der pflegerischen Versorgung sind notwendig? So lauteten einige der Fragestellungen, die nach den Vorträgen von den Teilnehmern in fünf Foren beleuchtet wurden, bevor Experten aus Wissenschaft und Praxis in der anschließenden Podiumsdiskussion ihre Sichtweisen zur künftigen Positionierung der Pflege erörterten.

Wie jedes Jahr bot die APOLLON Hochschule neben wissenschaftlichem Input und Diskurs ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm: So gehört zur guten Tradition der APOLLON Symposien die Branchenbörse, in der Kooperationspartner aus der Gesundheitswirtschaft sich passend zum Tagungsthema präsentieren und ihr Portfolio vorstellen. Ein weiteres Highlight der Symposien ist immer wieder die Verleihung des APOLLON Studienpreises, mit dem die Absolventen der drei besten Bachelor- und Masterthesen eines Jahrgangs mit hochwertigen Prämien gewürdigt werden.

Diverse Möglichkeiten zu lebendigem Austausch und Vernetzung finden Teilnehmer, Studierende, Lehrende und Mitarbeiter alljährlich in der ungezwungenen Atmosphäre der Hochschullounge. Der gewohnt gut besuchte und kommunikative Treffpunkt bietet beste Voraussetzungen, miteinander ins Gespräch zu kommen, Kontakte zu knüpfen und last but not least, den ereignisreichen Tag bei Getränken und Snacks gemeinsam ausklingen zu lassen. 

Weitere Informationen zu dem Thema „PFLEGE – dynamisch vorwärtsgerichtet“ des 11. APOLLON Symposiums finden Sie hier in der inhaltlichen Zusammenfassung von Barbara Goetz (texte-a-la-carte).

Trotz Pflegepolitik ist Pflegen wenig sichtbar

Wie wird Pflege in Öffentlichkeit und Politik wahrgenommen und wie sehen Pflegende selbst ihren professionellen Stellenwert im Spannungsfeld von individuellem Anspruch und beruflicher Realität?

In ihrem Vortrag erläutert Prof. em. Dr. Sabine Bartholomeyczik, warum die gegenwärtig verstärkten politischen Bemühungen einer „äußeren Professionalisierung“ des Pflegeberufes alleine noch keinen Reformcharakter haben.

Sie setzt sich leidenschaftlich für eine Erweiterung des Pflegehandelns ein und fordert, pflegerische Kompetenzen umfassender und qualifizierter als bisher zu definieren und eine wissenschaftsbasierte Ausbildung zu implementieren. Erst dann könne sich eine spezifische Pflegehaltung („innere Professionalisierung“) entwickeln, durch die der intellektuelle Anspruch des Berufs im öffentlichen Pflegeverständnis auch sichtbar wird.

Prof. em. Dr. Sabine Bartholomeyczik, Department für Pflegewissenschaft, Universität Witten/Herdecke.

Reformperspektiven zur Finanzierung der Pflegeversicherung

Über Einsparungspotenziale und die Notwendigkeit einer grundlegenden Systemreform setzte Prof. Dr. Heinz Rothgang das Publikum ins Bild. Die ungedeckelten Eigenanteile der Pflegeversicherung belasten Pflegebedürftige übermäßig und verhindern eine Lebensstandardsicherung – die wiederum unter den bestehenden Bedingungen auch durch private Zusatzversicherung nicht gewährt werden kann. Eine realistische Lösung sieht der Experte für Gesundheitsökonomie in einer Umkehrung der bestehenden Aufteilung der Beiträge, indem der Eigenanteil mit pauschalisierten Kosten als fest finanzierter Sockel, und die Versicherungsleistungen als Finanzierungsspitze, die den Rest zum Bedarfsnotwendigen auffüllen, verankert werden („Sockel-Spitze-Tausch“).

Prof. Dr. Heinz Rothgang, SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik, Universität Bremen.

Pflegequalifikation im europäischen Kontext

Für eine an den internationalen Richtlinien von WHO und EU orientierte Pflegeausbildung, die bereits seit Langem generalistische interprofessionelle Kompetenzen für Pflegende festgeschrieben hat,  plädiert Gertrud Stöcker. Auch in der Einführung des Pflegeberufegesetzes mit der Qualifikation „Pflegefachfrau“/Pflegefachmann“ zum Januar 2020, sieht Stöcker nur einen Teilerfolg. Die vorgesehene Angleichung des Curriculums an internationale Standards werde in Deutschland durch das Beharren auf die privatwirtschaftlichen Interessen eines Gesundheitsversorgungssystems aus den 1960er-Jahren erheblich eingeschränkt, so die Kritik der engagierten Referentin.

Gertrud Stöcker, Ehrenpräsidentin des Deutschen Pflegerates (DPR) und Lehrbeauftragte an Pflegehochschulen.

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